– nach dem gleichnamigen Roman von Joachim Meyerhoff –
Von einem, der auszog, Schauspieler zu werden – und bei den Großeltern einzieht.
Die Kindheit auf dem Gelände einer riesigen Psychiatrie und das Austauschjahr in Amerika liegen hinter ihm, die Schulzeit hat er überstanden, als vor dem Antritt des Zivildienstes das Unerwartete geschieht: Joachim wird auf der Otto Falckenberg Schauspielschule in München angenommen und zieht zu seinen Großeltern in die Villa im vornehmen Stadtteil Nymphenburg. Seine Großmutter, eine ehemalige Schauspielerin, ist eine schillernde Diva, sein Großvater emeritierter Philosophieprofessor, eine strenge und ehrwürdige Erscheinung. Ihre Tage sind durch Rituale strukturiert, bei denen Alkohol eine wesentliche Rolle spielt. Als Wanderer zwischen den Welten wird Joachim tagsüber an der Schauspielschule systematisch in seine Einzelteile zerlegt, abends ertränkt er seine Verwirrung auf dem opulenten Sofa in Rotwein. Aus dem Kontrast zwischen großelterlichem Irrsinn und ausbildungsbedingtem Ich-Zerfall entstehen die den Erzähler völlig überfordernden Ereignisse.
Joachim Meyerhoff gelingt in seinem Text die Kunst, Komik und Tragik miteinander zu verbinden, wie kaum einem anderen. Sein Held nimmt sich und seine Umwelt immer genauer wahr und erkennt überall Risse, Sprünge und Lücken.
Altonaer Theater
Regie Henning Bock
Musik Matthäus Winnitzki
Ausstattung Sabine Kohlstedt und Yvonne Marcour
Mit Florens Schmitt, Hannelore Droege, Gerhard Palder u. a.
Vorverkauf 3. Januar 2023
Preisklasse PK 3
Fotos © G2 Baraniak