Das 2014 gegründete Eliot Quartett zählt zu den vielversprechendsten Streichquartetten der neuen Generation. Das international besetzte Ensemble – die Mitglieder stammen aus Russland, Kanada und Deutschland – ist Preisträger zahlreicher Wettbewerbe. Das Konzert wird mit dem Streichquartett Nr. 1, der „Kreutzersonate“, von Leos Janacek eröffnet. 1923 entwarf der tschechische Komponist dieses Streichquartett, nachdem er die gleichnamige Erzählung von Lew Tolstoi gelesen hatte. In dieser wiederum nimmt Beethovens berühmte „Kreutzersonate“ eine Schlüsselrolle ein. Im Programm folgt das letzte Streichquartett Wolfgang Amadeus Mozarts, welches als „drittes preußisches Quartett“ in die Annalen der Musikgeschichte einging. Als Mozart 1789 von einer zweimonatigen Reise nach Wien zurückkehrt, beginnt er eine Serie von sechs Streichquartetten zu komponieren. Er beabsichtigt damit, seinem Herrscher Friedrich Wilhelm II., einem leidenschaftlichen Cellisten, zu imponieren. Das Eliot Quartett ist nach dem US-amerikanischen Schriftsteller T. S. Eliot benannt, der sich in seinen Texten von den späten Streichquartetten Ludwig van Beethovens inspirieren ließ. Eines dieser Werke ist das Streichquartett cis-Moll op. 131, welches unmittelbar nach seiner Veröffentlichung heftigste Kontroversen auslöste. Ein Pariser Kritiker nannte es „le dernier effort d‘une imagination en délire“, die neueste Leistung einer Einbildungskraft im Delirium! Mit diesem Werk rundet das Eliot Quartett sein Konzert im Stadttheater ab.